Herbert (Samuel Alt)
Auf den ersten Blick ist der Offizier Herbert ein grausamer
und kalter Vollstrecker.
Bei genauerem Hinsehen jedoch bemerk man, dasss seine Verbrechen
vor einem
anderen Hintergrund stehen. Herbert ist an sich ein intelligenter
und begabter junger
Mann mit hohen Idealen. Er vermisst in der Kriegssituation jedoch
die Standhaftigkeit
von Personen, die eigentlich als Vorbilder gelten sollten; seinen
Lehrer und den Popen.
Die Verzweiflung darüber lässt ihn zum brutalen Mörder
werden, der den wirklichen
Geist, das Gute, Ehrliche im Menschen im wahrsten Sinne des Wortes
"mit aller Gewalt"
erzwingen will."Wir griffen zur Macht, zur letzten Gewalt,
damit der Geist uns erscheine.
Ich werde töten, bis der Geist aus seinem Dunkel tritt, wenn
es ihn, und bis der Geist
mich selber bezwingt."
Karl (Fabian Baldszun)
Karl ist durch die Erschießung der Geiseln nachdenklich
geworden und zweifelt sehr
stark an seinem Verhalten. Fast wie verwirrt sucht er nach einem
Ausweg, findet aber
keinen und gibt auf.
"... auch wenn man den Gehorsam zu seiner letzten Tugen
macht, er befreit uns nicht
von der Verantwortung!"
Oberlehrer (Bartek Szymanksi)
Der Oberlehrer ist ein älterer Mann, der seine Meinung
im Leben zu den meisten Dingen
schon gefestigt hat, so ist es auch mit der Liebe zu seinem Land
am Anfang des
Krieges, er steht bedingungslos hinter jeder politischen Entscheidung.
Dies ändert sich
aber nach persönlichen Verlusten, und so sieht auch der Oberlehrer
die Sinnlosigkeit
des Krieges ein.
"Auch unsere machen das Gleiche, ich sage es jetzt, auch
unsere machen das Gleiche."
Hauptmann (Christian Renning)
Der Hauptmann (erster Auftritt 3. Bild) hat einen Einsatztrupp
von sieben Fliegern zu
betreuen. Gegenüber seinen Kameraden verhält er sich
sachlich und pflichtbewusst.
Über seine Gefühle und Probleme, was den Krieg oder
die Familie angeht redet er - im
Gegensatz zu seinen Kameraden- nicht. Trotz der eher introvertierten
Persönlichkeit
des Hauptmanns kann der aufmerksame Zuschauer sehr wohl erkennen,
wie er über
Krieg, dessen "Sinn und Zweck" und die Folgen des Krieges
denkt. Wichtige Hinweise
hierfür sind nicht etwa an seinen Aussagen festzumachen,
sondern man muss auf
seine Reaktionen achten, während seine Kameraden reden. Seine
Mimik und Gestik
hierbei spiegelt deutlich seine innere Haltung dem Thema gegenüber
wieder. In der
nachtodlichen Welt ist es ihm möglich, sein Leben Revue passieren
zu lassen. Dabei
erkennt er die Fehler, die er in seinem Leben gemacht hat, aber
es ist ihm nur in Form
von Dialogen mit dem Popen möglich, darüber zu sprechen.
In der Schlussszene
versucht er sogar, die Erkenntnisse die er dort gewonnen hat,
seiner Frau mitzuteilen,
jedoch ohne Erfolg. Da der Hauptmann eine große Entwicklung
durchmacht, kann man
sein Leben beim einmaligen Ansehen kaum nachvollziehen - eigentlich
muss man es
mehrmals gesehen haben um sich ein klares Bild über ihn machen
zu können.
"Man kann den Anderen kein Bruder sein, wenn man sich selber aufgibt."
Der Funker (Markus Schmiedel)
Der Funker ist wohl ein Jude,er hat durch die Nazis
seine ganze Familie verloren, weshalb er emmigrierte. Nun will
er sich als Soldat auf
der Gegenseite an seinen ehemaligen Mitbürgern -seiner Meinung
nach sind es
"Satane" - rächen.
Nach seinem Tod ändert sich diese Meinung.
"Es gibt keinen Frieden mit dem Satan, wenn man auf dem
gleichen Gestirn wohnt.
Es gibt nur eines: stärker sein als der Satan."
Der Pope (Sarah Schindler)
Der Pope ist ein (russisch-orthodoxer) Geistlicher der als
Mönch lebte. Seine Aufgabe
ist die Betreuung von Menschen, die nach ihrem Tode zum Kloster
kommen. Er
unterstützt sie in ihrer Entwicklung: d.h. er hilft ihnen
bei der Erkenntnis über Leben,
Trauer, den Tod etc. welche schließlich zur Erlösung
führt.
Der Pope ist ruhig, geduldig, weise undbesonnen , er allein ist
der Schlüssel zwischen
Erkenntnis und Nachwelt:
"Darum allein, dass wir als ihre Opfer starben, darum
sind wir noch keine guten
Menschen gewesen."
Maria (Sofia Beilharz)
Leutnant (Martin Häberle)
Eduard (Marc Noller)
Benjamin (Tobias Neugebauer)
Thomas (Martin Strüh)
Liesel (Anne Woeller)
Das Kind (Shalini Spätling)
Hauswart (Sarah Rudolph)
Der Alte (Daniela Strehle)
Der Andere (Heiko Burr)
Soldat (David Kadau)
Eine Frau (Karolin Reuchlin)
Jenny (Beate Feiler)
Gefreiter (Manuel Bölter)
Der Bub (Anna Reuchlin)
Jemand (Miranda Huizinga)
Luftschutz (Sina Grimm)
Mädchen (Anke Auwärter)
Die Geiseln